Arbeitspapier Health in All Policies ausgearbeitet in einer AG des Zukunftsforums Public Health in Kooperation mit der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung und Gesundheit Berlin-Brandenburg

Autorinnen und Autoren: Raimund Geene, Ansgar Gerhardus, Beate Grossmann, Joseph Kuhn, Bärbel M. Kurth, Susanne Moebus, Peter von Philipsborn, Stefan Pospiech, Svenja Matusall

Gesundheit ist nicht nur Thema des Gesundheitssektors, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die in allen Bereichen des öffentlichen Handelns gefördert werden soll – so die Kernaussage des Konzepts „Health in All Policies“ (HiAP). Dieses Papier beschreibt die Grundlagen und Voraussetzungen des Ansatzes, trägt Erfahrungen mit dessen Umsetzung zusammen und lotet die Möglichkeiten einer nachhaltigen Verankerung aus.

Die 2013 verabschiedete Helsinki-Erklärung der 8. Weltkonferenz zur Gesundheitsförderung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert HiAP als „ein Konzept für die Politik in allen Sektoren, die systematisch die Auswirkungen von Entscheidungen auf Gesundheit und Gesundheitssysteme berücksichtigt, Synergien sucht und schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit vermeidet, um die Gesundheit der Bevölkerung und gesundheitliche Chancengleichheit zu verbessern“ (WHO 2013).

Das Konzept basiert auf den Prinzipien

  • Chancengleichheit
  • Intersektorales Verständnis
  • Vernetzung und Nachhaltigkeit
  • Nutzungsorientierung
  • Empowerment, Selbstwirksamkeit und Selbsthilfe
  • Salutogenese

Zur Umsetzung ist der Dialog mit der Politik sektorübergreifend zu führen. Wenn alle Politikfelder von Beginn an in die Entwicklung von Health-in-All-Policies-Konzepten eingebunden sind, kann der Blick geweitet und ein Denken, das an den Grenzen des eigenen Ressorts endet, überwunden werden. Vor Ort in der Kommunalpolitik ist dies vielfach bereits umgesetzt – hier kennen sich die Handelnden persönlich, daher ist gemeinsame und abgestimmte Politik häufig besser umgesetzt. Diese Erfahrungen sollten noch stärker auf die überregionale Ebene – Landes-, Bundes- und Europapolitik – gespiegelt werden. So können von der kommunalen Ebene aus eine Bewegung und ein Handlungsdruck für die überregionale Politik entstehen. Kommunalpolitik ist untrennbar verbunden mit der Zivilgesellschaft wie Vereinen, Kirchen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, aber auch mit Bürger*innen, mit denen der Dialog gesucht und deren Erfahrungen in der ressortübergreifenden Zusammenarbeit für gesunde Lebensverhältnisse genutzt werden sollten. 

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