Vor kurzem hat das Statistische Bundesamt die Todesursachenstatistik 2023 veröffentlicht. Demnach ist die Zahl der Suizide 2023 erneut etwas angestiegen, auf nun 10.304 Suizide. In der Mehrzahl sind die Betroffenen Männer, aber auffällig ist, dass sich der bereits 2019 einsetzende Anstieg der Suizidzahlen bei den Frauen unvermindert fortgesetzt hat.
Im Juli 2023 hatte der Bundestag das BMG mit einem Nationalen Suizidpräventionsprogramm beauftragt. Das BMG hat dazu im Frühjahr Eckpunkte vorgelegt. Darin enthalten sind wichtige Ansatzpunkte für die Suizidprävention:
- Online-Informationen für betroffene Menschen, deren Angehörige und Fachkräfte zu Hilfeangeboten und zu Angeboten der Suizidprävention
- Maßnahmen zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen
- Modellhaft Schulungen für Fachkräfte im Gesundheitswesen und in der Pflege
- ein Konzept für die Etablierung einer zentralen Krisendienst-Notrufnummer
- ein telefonisches und Online-Beratungsangebot für Angehörige und Fachkräfte
- Ausbau des Monitorings von Suizidversuchen und Suiziden
- Ausbau methodenbegrenzender Maßnahmen, d.h. Zugangsbeschränkung zu Mitteln und Orten für einen Suizidversuch
Das Zukunftsforum Public Health befürwortet diese Eckpunkte und Empfehlungen, ihre Umsetzung könnte aus Sicht des Zukunftsforums die Suizidprävention in Deutschland spürbar verbessern.
Der ebenfalls vom Bundestag beauftragte Gesetzentwurf liegt noch nicht vor, er soll aber noch im Sommer folgen.
Das Zukunftsforum Public Health empfiehlt, den Ausbau der Suizidprävention als Element der ebenfalls per Gesetz geplanten Stärkung der öffentlichen Gesundheit zu verstehen und damit zu verbinden. Die Fachöffentlichkeit sollte frühzeitig in die Umsetzung eingebunden werden.
Berlin, 06.09.2024
Zukunftsforum Public Health
Das Zukunftsforum Public Health ist ein Zusammenschluss von Akteuren aus Wissenschaft und Praxis, die sich mit Fragen der öffentlichen Gesundheit beschäftigen. Nähere Informationen: https://zukunftsforum-public-health.de/